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Reuters Health
"Tick-Borne Encephalitis (TBE) may be widespread in Germanyî

Frühsommer-Meningo-Encephalitis (FSME) vielleicht weitverbreitet in Deutschland

Berlin (Reuters Health) 18. März, 2002. Öffentliche Gesundheitsinstanzen warnen davor, dass eine potentiell tödliche, von Zecken übertragene Krankheit in Deutschland viel weiter verbreitet sein kann, als bisher gedacht wurde.

Die FSME tötet 2% der Infizierten und kann bei bis zu 40% der Fälle langwierige Folgen wie Konzentrationsprobleme oder Lähmungen hervorrufen.
Bisher waren Impfprogramme gegen das FSME-Virus und Publikationskampagnen diesbezüglich begrenzt auf die südlichen Teilen von Baden-Württemberg und Bayern, in bewaldeten Gebieten in Richtung der Alpen. Aber jetzt empfiehlt das Institut für infektiöse Krankheiten des Landes Baden-Württemberg, dass Entscheidungen betreffend der Impfung gegen FSME nicht länger durch Geografie begrenzt werden sollten. Dieser Empfehlung wird  eine Studie vom Landesgesundheitsministerium zugrundegelegt, die zeigte, dass das Virus  im Lande weiter verbreitet war, als vorher gedacht.

Professor Peter Kimmig von der Abteilung für Infektiöse Krankheiten im Ministerium sagte, dass das neue Bild von der FSME-Reichweite eher geformt wurde durch die Suche nach Antikörper als durch Berichte über die Krankheit selbst. "Wir nahmen etwa 5000 Forstarbeiter, Menschen, die am ehesten mit Zecken in Berührung kommen. Davon waren 3000 schon geimpft worden; wir hatten also ungefähr 2000, mit denen wir arbeiten konnten", erzählte er Reuters Health.

Ihre Ergebnisse zeigten, dass das Virus praktisch überall in Baden-Württemberg vorkommt.

Forscher hatten angenommen, dass die geografische Reichweite des Virus begrenzt war auf Süddeutschland und andere Länder im Norden und Osten, einschiesslich Estland und Litauen, wo es ein ernstes Problem darstellt, aber mit einem Loch über dem größten Teil Deutschlands.

Professor Kimmig glaubt, dass das Virus wahrscheinlich quer durch Deutschland gefunden werden kann. "Ich bin überzeugt, dass, wenn man suchen würde, es auch gefunden wird", sagte er. "Wir haben in unserem Staat das Problem, dass solche Kontrollen bei Mücken und Zecken höchst selten stattfinden. Es gibt ein großes Manko in unserem Wissen und unserer Information."

Andere Tests, die vom Robert-Koch-Institut in Berlin ausgeführt wurden, umfassten auch die Untersuchung der Zecken auf den Virus - und Professor Kimmig sagt, dass mehr als je davon infiziert wären. "Wir dachten, dass etwa eine auf 1000 das Virus in sich trug. Jetzt haben wir Angaben von bis zu 1 auf 20 oder ähnlich in einigen Gebieten", sagte er.

"Eine Hypothese, dieses zu erklären, ist der Effekt der globalen Erwärmung, die zu einer gestiegenen Population der Nagetiere geführt hat. Diese (Tiere) bilden einen infektiösen Kreis mit den Zecken, die selbst ihr Vorkommen bis zu zehnfach gesteigert haben."

Die FSME ruft erst grippeähnliche Symptome hervor, die nach ein paar Tagen verschwinden. Aber kurz darauf entwickelt sich eine Meningitis (Hirnhautentzündung) bei bis zu 10% der Patienten. Wenn die das zentrale Nervensystem erreicht, können Dauerlähmungen die Folge sein.
 



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