frühe, aber nicht späte Lyme-Borreliose wurde erfolgreich
mit oralen Antibiotika wie Penicillin, Erythromycin und Tetrazyklinen behandelt.
Insbesondere im Hinblick auf die großen Schwierigkeiten lang andauernder
intravenöser Behandlung in Dritte-Welt Ländern ist eine orale
Behandlung erstrebenswert.(1,2) Selbst mit hohen Dosen Penicillin und Ceftriaxon
haben mehrere Arbeiten Rückfälle und Behandlungsfehler bei später
Lyme-Borreliose(Acrodermatititis chronica Athrophicans, Arthritis, Neuroborreliose)
nachgewiesen. (2,3)
Dringend notwendig ist eine Behandlungsart, die sowohl oral anwendbar
als auch effektiv ist.(2) Co-Trimoxazol ist eine starke Antibiotika-Kombination
auf die viele Mikroorganismen einschliesslich der Spirochäte Treponema
Pallidum reagiert. Des weiteren wurde gezeigt, daß die neuen Makrolide(wie
Roxithromycin) eine bemerkenswerte antimikrobe Aktivität gegen B burgdorferi
aufweisen.Es ist bemerkenswert, daß die Blut-Gehirnschranke im hohen
Maß von Roxithromycin duchdrungen wird.
Ein 30-jähriger Mann, der sich vor 7 Jahren mit B burgdorferi infiziert hatte, wurde erfolgreich mit einer Kombination von Roxithromycin(300 mg zweimal täglich) und Trimethoprim/Sulphamethoxazole(320 mg/1600 mg zweimal täglich) behandelt nachdem sowohl intravenöses Penicillin(20 Millionen IU täglich über 3 Wochen) und später Ceftriaxon 2g (zweimal täglich über 3 Wochen) versagt hatten. Sowohl intravenöses Penicillin als auch Ceftriaxon reduzierten die Symptome vorübergehend, während der IgG positiv blieb. Gleichwohl, kurz nach einer 3-wöchigen Kur von Roxithromycin/Co-Trimoxazole verschwanden alle Symptome und eine kürzliche Unteruchung des IgG ergab einen negativen Titer. Die Genesung von den neurologischen Problemen war ziemlich schnell, möglicherweise wegen der guten Durchdringung der Blut-Gehirnschranke von Roxithromycin. Von daher, wenn auch nur an einem Patienten, haben wir die erfolgreiche orale Behandlung später Lyme-Borreliose mit einer Kombination von Roxithromycin und Co-Trimoxazol gezeigt.
Robert Gasser, University Laboratory of Physiology, Osford OX1
3 PT, UK
Johann Dusleag, University Medical Clinic, Graz, Austria
1. Steere AC, Malawista SE, Newman J, Spieler PN, Bartenhagen
HN.
Antibiotic therapy in Lyme disease. Ann Intern Med 1990;93:1-8.
2. Weber, K, Preac-Mursic V, Neubert V, et al. Antibiotic therapy
of early European Lyme borreliosis and acrodermatitis chronica
athrophicans. Ann NY Acad Sci 1988; 325-45
3.Dattwyler RJ, Halperin JJ, Volkman DJ, Luft BJ. Treatment of
later Lyme borreliosis - randomisesd comparison of ceftriaxone
and
penicillin. Lancet 1988: i: 1191-94
4. Preac-Mursic V, Gross B, Suiss E, Wilske B, Schierz G. Comparative
antimicrobial activity of the new macrolides against Borrelia
burgdorferi.
Eur J Clinical Microbiol Inf Dis 1989; 8: 651-53
5. Steere AC, Grodzicki RL, Kornblatt AN, et al. The spirochaetal
etiology of Lyme disease. N Engl J Med 1983; 308: 733-40.
Als Antwort auf diesen Artikel gab es ein paar Wochen später einen Artikel zweier Ärzte des Universitätskrankenhauses Frederiksberg, Dänemark(Abteilung für Rheumatologie und Klinische Mikrobiologie) betitelt mit: Späte Behandlung chronischer Lyme-Arthritis.
Sie diskutierten einen ähnlichen Fall und versuchten auch die Kombinationsbehandlung von Gasser und Dueslag.
Sie waren ebenfalls erfolgreich und kamen zu dem Schluß, "daß die Kombinationstherapie mit Roxithromycin und Co-Trimoxazol in Fällen wo konventionelle Behanlung versagt hat, erfolgreich sein kann".
aus: (THE LANCET, VOL. 337, JAN 26, 1991, page 241)
Die deutschen Markennamen der jeweiligen Antibiotika sind:
Rulid(Roxithromycin) und Co-Trim Forte (Co-Trimoxazol)